Ob sie eine masochistische Mannschaft betreuen würden, mussten sich die Trainer der Handball-Damen des Tuspo Heroldsberg nach dem Auswärtsspiel bei Post SV Nürnberg fragen lassen – und man kann dem Fragesteller zustimmen: Ein wenig selbstquälerisch war es schon, was die Tuspo-Damen in der Herriedener Halle veranstalteten. Gleichwohl stand am Ende ein 25:21-Sieg für die Heroldsbergerinnen, der diese dank der Wendelsteiner Niederlage gegen Altenberg wieder auf Rang 2 der BOL-Tabelle brachte.

Allerdings täuscht das „relativ“ klare Ergebnis zugunsten der Tuspo-Damen ein wenig über den Spielverlauf hinweg, denn bis zur 56. Minute war keineswegs ausgemacht, dass sie das Spielfeld als Sieger verlassen würden. Immer wieder erspielte man sich zwar eine Führung (ob beim 4:1 in der Anfangsphase oder beim 9:6 nach gut 20 Minuten oder beim 16:13 Mitte der zweiten Hälfte), aber immer wieder – und darauf spielte der Fragesteller wohl an – verschusselte man durch hektische Aktionen oder unpräzise Würfe diese Vorsprünge, und es stand plötzlich 5:4 für die Post oder 9:9 oder 16:16.

Die beiden vorangegangenen sieglosen Spiele (und insbesondere die letzten 20 Minuten gegen Wendelstein) hatten Wirkung gezeigt: Statt bei eigenem Vorteil konsequent und selbstbewusst nachzulegen, bekam so manche Spielerin das „Flatterhändchen“, und ein als Pass gedachter Ball rauschte ins Aus oder ein Kreisanspiel wurde zur Rückgabe für die Post-Keeperin. Erst die letzte erarbeitete Führung hatte Bestand: In den letzten vier Minuten machten die Heroldsbergerinnen aus einem 21:20 ein 25:20 – und die Trainer waren froh, dass anschließend nicht noch fünf Minuten zu spielen waren, in denen man den Vorsprung noch hergeben hätte können…

Zur Zeit kommen die Tuspo-Damen ein wenig „auf dem Zahnfleisch“ daher. Da tut das spielfreie Faschingswochenende sicherlich gut – aber vorher gilt es noch, eine unangenehme Aufgabe zu bestehen: Am Mittwoch, 27. Februar, wird zu beinahe nachtschlafender Stunde (Anpfiff: 20:30 Uhr) das im November ausgefallene Auswärtsspiel beim TSV Roßtal nachgeholt. Hoffentlich wird die masochistische Neigung dabei nicht allzu sehr ausgelebt…

Tuspo: Lena Falkner, Michelle Grimm (Tor); Maren Kernstock, Tina Bothe (3), Ellena von Papp (3), Lea Lehmann (1), Ribana Werner (3), Eva Hofmann (1), Alicia Heckel (6), Sandra Dummert (1), Kerstin Dummert (7/1).
Tore für Post SV: Janina Wittemann (5), Laura Mannheim (4), Hülya Scherbaum (4/2), Claudia Rehm (3/2), Laura Lohse (2), Lisa Werzinger (1), Carolin Fleischer (1), Jessica Schwientek (1).

Schiedsrichter: Güßregen / Kretzschmar (TSV Wendelstein / TSV Altenfurt)
Zeitstrafen: Post 1 (Deinlein) – Tuspo 3 (von Papp 2, K. Dummert)
Siebenmeter: Post 8/4 – Tuspo 2/1.

 

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