20.10.2019

Wie in der vergangenen Saison brachten die Handballerinnen des Tuspo Heroldsberg vom BOL-Auswärtsspiel beim TSV Altenberg nichts Zählbares mit – ja mehr noch: Wie im April lag man zur Pause vorne, musste sich aber letztlich der Spielstärke der Gastgeberinnen geschlagen geben. Aber welch ein Unterschied in der Gemütslage der Tuspo-Damen war nach diesen beiden Spielen zu bemerken: Gab es vor einem halben Jahr noch großen Katzenjammer, hatte man doch am vorletzten Spieltag die Meisterschaft vergeigt, war diesmal weitgehende Zufriedenheit darüber zu registrieren, dass man mit einer neu formierten Mannschaft – in der Conny Macarei nach mehr als sieben Jahren ihr Comeback feierte – einem der besten Ligakonkurrenten so gut Paroli bieten konnte.

„Weitgehend“ war die Zufriedenheit allerdings nur deshalb, weil die Heroldsbergerinnen die hervorragende Ausgangsposition eines 12:6-Vorsprungs nach 22 Minuten, der gleichsam Resultat von beherztem Abwehrspiel wie von variablen und clever zu Ende geführten Angriffen war, nicht in zwei Punkte ummünzen konnten. Gegen Ende der ersten Hälfte hatte sich Altenberg sortiert, erkannt, dass der Tuspo nicht im Vorbeigehen zu besiegen sein wird, und einen Gang hochgeschaltet.

Dass dies ergebnismäßig zunächst nicht ins Gewicht fiel, war zum einen einer sehr starken Torhüterleistung von Michelle Grimm und zum anderen der Treffsicherheit von Kerstin Dummert zu verdanken, die schließlich bei 10 Treffern landen sollte. Als der TSV Altenberg auf doppelte Manndeckung gegen sie und Tina Bothe umstellte, gelang es den Tuspo-Damen nicht, die entstandenen Räume in ausreichendem Maße zu nutzen – lediglich Ellena von Papp, die erneut sieben Mal traf, konnte sich wiederholt durchsetzen. Daher war es folgerichtig, dass die Gastgeberinnen nach 43 Minuten beim 17:16 in Führung gehen konnten. Zwar glichen die Heroldsbergerinnen noch einmal zum 19:19 aus (49.), aber der TSV war anschließend nicht mehr zu halten, erzielte fünf Tore in Serie und entschied damit die insgesamt sehr ansehnliche Partie für sich.

Der TSV Altenberg ist in dieser Saison sicherlich nicht der Maßstab für die Tuspo-Damen; umso erfreulicher ist es, welche Leistung gerade auch die jüngeren Spielerinnen aufs Parkett legen konnten. Durch solche Spiele kann eine Mannschaft zusammenwachsen – sie darf aber auch nicht vergessen, ihre Hausaufgaben zu erledigen, wenn es gegen Teams der eigenen Kragenweite geht. Ein derartiger Gegner kommt mit dem TSV 46 Nürnberg am nächsten Samstag (26.10., Anpfiff: 15:30 Uhr) in die Gründlachhalle, und alles anerkennende Schulterklopfen aus Altenberg ist dann nichts mehr wert.

Tuspo: Michelle Grimm, Anna Friedrich (Tor); Maren Kernstock, Tina Bothe (2), Amrei Werner (1), Alina Kaltenhäuser, Ellena von Papp (7/1), Lea Lehmann (1), Eva Hofmann (1), Conny Macarei, Sarah Sörgel, Sandra Dummert (1), Kerstin Dummert (10/1).

Tore für Altenberg: Tatjana Beyer (6), Sandra Günthert (6/5), Julia Kohl (5), Tamara Kienas (3), Pia Söhnlein (3), Julija Spirkovski (2), Lisa Wunder (1).

Schiedsrichter: Kaldung (TSV Stein)
Zeitstrafen: Altenberg 1 (Kohl) – Tuspo 3 (Werner 2, Kernstock)
Siebenmeter: Altenberg 7/5 – Tuspo 2/2.

 

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