7.3.2020

Puuuh…! Als der letzte Freiwurf des TSV Rothenburg in den Heroldsberger Abwehrblock klatschte, konnte man in der Gründlachhalle etliche Steine aufplumpsen hören – und zwar nicht nur deswegen, weil dadurch die exakte Wiederholung des Hinspielergebnisses vermieden wurde (in Rothenburg hatte man sich 22:22 getrennt), und auch nicht wegen des beinahe noch hergeschenkten Fünf-Tore-Vorsprungs, der bis weit in die zweite Halbzeit Bestand hatte; der Hauptgrund für die große Erleichterung, die sich nach dem 22:21-Heimsieg im Lager der Bezirksoberliga-Handballerinnen des Tuspo Heroldsberg breit machte, war die schlichte Tatsache, dass man ein Vier-Punkte-Spiel im Kampf gegen den Abstieg gewonnen hatte.

Die Gäste aus Rothenburg erwiesen sich von Beginn an als der erwartet unangenehme Gegner, der zudem mit ziemlich breiter Brust in Heroldsberg aufkreuzte, da er bis dato noch keine Niederlage in der Rückrunde hatte hinnehmen müssen. Als die Tuspo-Damen aber nach rund zehn Minuten die Defensive umstellten und die wirkungsvollste Angreiferin der „Tauber-Ladies“ eng deckten, bekamen die Heroldsbergerinnen ein wenig Oberwasser und konnten sich von 5:5 auf 10:6 (18.) absetzen. Weil ihnen in einigen Situationen zudem das Glück zur Seite stand, konnten die Tuspo-Damen diese Führung bis zum Seitenwechsel sogar noch zum etwas schmeichelhaften Pausenstand von 14:9 ausbauen.

Der zweite Durchgang sah zunächst eine Heroldsberger Mannschaft, die erfolgreich darum bemüht war, diesen Vorsprung zu verteidigen: Noch nach 45 Minuten lag man mit vier Toren in Front (18:14), obwohl die Tuspo-Damen zunehmend mehr Schwierigkeiten hatten, die immer konsequenter zupackende Rothenburger Abwehr und die sich nach der Pause enorm steigernde Keeperin der Gäste zu überwinden. Da sich bei Heroldsberg in der Folge auch in den hinteren Reihen das eine oder andere Abstimmungsproblem zeigte, war es kein Wunder, dass die Rothenburgerinnen herankamen und sogar nach 53 Minuten ihrerseits mit 20:19 in Führung gingen. Aber genau in dieser kritischen Phase, als der Tuspo mit spielerischen Mitteln nicht mehr viel zustande brachte, übernahm Kerstin Dummert Verantwortung: Sie setzte sich dreimal im 1 gegen 1 durch und konnte die Torhüterin der „Tauber-Ladies“ auch eine gute Minute vor Schluss zum 22:21 für Heroldsberg bezwingen. Der Rest der Partie war aufopferungsvolle Defensivarbeit bis zum finalen Freiwurf: Rothenburg kam nicht mehr zum Abschluss, und die zwei Punkte waren auf der Tuspo-Habenseite verbucht.

Hätten sie diese Partie verloren, wären die Heroldsberger Damen richtig tief in den Abstiegsschlamassel geraten: So aber konnte zumindest das kleine Polster von zwei (Minus-) Punkten auf den 8. Platz gehalten und die Gewissheit erlangt werden, dass man die Saison mit einem positiven Punktekonto abschließen wird – umso seltsamer mutet es an, dass es am nächsten Sonntag (15.3.) zu einem weiteren richtungsweisenden Spiel um den Klassenerhalt kommt, wenn der Tabellendritte [!] Tuspo Heroldsberg den Tabellenvierten [!] TSV Schnelldorf empfängt (Anwurf um 18:00 Uhr).

Tuspo: Michelle Grimm (Tor); Maren Kernstock (1), Silja Kreuzer (n.e.), Lea Engelhardt (1), Amrei Werner, Johanna König, Ellena von Papp (4/2), Conny Macarei (2), Lea Lehmann, Johanna Bux (5/2), Sarah Sörgel, Sandra Dummert (3), Kerstin Dummert (6).
Tore für Rothenburg: Tina Bohmann (9/1), Julia Riedel (4), Anna Hanselmann (4), Carla Baumann (3), Lucy Hörner (1).

Schiedsrichter: Arold-Koenen (TSV Johannis Nbg.)
Zeitstrafen: Tuspo 0 – Rothenburg 2 (Baumann, Hörner)
Siebenmeter: Tuspo 4/4 – Rothenburg 1/1.

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